„120 BPM“ gehört zweifellos zu den besten Spielfilmen über die Aids-Epidemie. Mit emotionaler Wucht und Wahrhaftigkeit zeigt Robin Campillos Film die Auswirkungen der Aidskrise Anfang der 1990er und den couragierten Kampf der Pariser ACT-UP-Aktivist*innen. Der Regisseur lässt uns die aufgeheizte Stimmung, die gesellschaftlichen Debatten wie auch den Druck, die Wut und die Energie spüren, die durch die unmittelbare Lebensbedrohung entstanden. Robin Campillo, der seinerzeit selbst Teil der Bewegung war, verbindet in diesem autobiografisch fundierten Film eine Liebes- mit der Aktivismusgeschichte. Er zeigt aus vielen unterschiedlichen Perspektiven die Kämpfe gegen die Pharmalobby und gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV und Aids. Die Zuschauer*innen erleben aber auch die internen, mit großer Leidenschaft geführten Auseinandersetzungen und die zwischenmenschlichen Auswirkungen der Erkrankung.
Frankreich 2017, Regie und Buch Robin Campillo. Mit Nahuel Pérez Biscayart, Arnaud Valois, Adèle Haene, Antoine Reinartz, Ariel Borenstein. 143 Min.
(DVD: Salzgeber; VoD: Vimeo/Salzgeber Club, Mubi, Prime Video, Apple TV, Google Play)
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