Die Sammlung des Deutschen Hygiene-Museums geht der Geschichte des Körpers und der historischen Umgangsformen mit dem Körper insbesondere seit Beginn des 20. Jahrhunderts nach. Der Fokus der Sammlung liegt auf den Instrumenten und Techniken der individuellen Körperpflege sowie den Strategien und Produkten von staatlicher Gesundheitsaufklärung und deren institutionellem Umfeld. Der Bestand umfasst inklusive der Sondersammlungen und Dauerleihgaben etwa 51.000 Objekte und wird kontinuierlich erweitert und erschlossen. Insbesondere in der Dauerausstellung aber auch in den Wechselausstellungen des Deutschen Hygiene-Museums werden Objekte aus der Sammlung präsentiert. Ebenso stehen die Sammlungsbestände für Nutzungen im Rahmen von externen Ausstellungs-, Publikations- und Forschungsvorhaben zur Verfügung.
Sammlungsprofil
Seit Mitte der 1990er Jahre wird im DHMD eine internationale AIDS-Plakatsammlung aufgebaut, die bereits 10.000 Plakate aus über 147 Ländern umfasst. Wie in keiner anderen Sammlung weltweit wird in Dresden die Kampagnengeschichte seit Mitte der 1980er Jahre bis hin zur aktuellen Situation unter Berücksichtigung aller Kontinente und anhand der gesamten Zeitschiene dokumentiert. Die Bild- und Textbotschaften der AIDS-Plakate gehören zu den wichtigsten unserer Zeit, denn sie behandeln global Themen, die existenziell und oft tabuisiert sind im ausgehenden 20. und im beginnenden 21. Jahrhundert. Safer Sex, Homosexualität und Drogen sind die brisanten Themen. Aber auch Liebe, Erotik, Hass, Furcht, Tod, Ignoranz, Diskriminierung, Solidarität, Geschlechterfragen und Politik bieten länderspezifische Perspektiven für vertiefende Analysen zu zeittypischen Haltungen, Bedürfnissen und Sehnsüchten
Sammlungobjekte
Trägerschaft und Zuständigkeitsbereich
Die Stiftung Deutsches Hygiene-Museum ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Dresden. Ihr gemeinnütziger Zweck ist die Förderung von Wissenschaft, Bildung und Kultur. Zur Erfüllung dieses Stiftungszwecks erhält die Stiftung zu gleichen Teilen jährliche Kostenbeiträge des Freistaates Sachsen und der Landeshauptstadt Dresden. Darüber hinaus erhält die Stiftung in begrenztem Umfang Zuwendungen von Unternehmen und Stiftungen. Die drei Organe der Stiftung sind der Stiftungsvorstand, der Stiftungsrat und das Kuratorium.
Trägerschaft
Zuständigkeitsbereich
Aktivitäten Aids-Geschichte
AUSSTELLUNGEN
Kontrollraum [AIDS] Juni 2015-August 2015
5000 Plakate gegen Aids 04.07.2000-06.08.2000
Hauptsache gesund! 02.07.1998-03.01.1999
Plakatausstellung zum Welt-AIDS-Tag 27.11.1995-03.12.1995
Das große Sterben – Seuchen machen Geschichte 08.12.1995-10.03.1996
PositHiv – Vom Umgang mit Sexualität, Dauerausstellung 1995-2004
Dauerausstellung Abenteuer Mensch 2005-heute
SILENCE = DEATH 20.09.1994-12.03.1995
FORSCHUNGEN
Meike Niepelt: „Gib AIDS keine Chance.“
Eine qualitative und quantitative Analyse visueller Strategien gegen Aids am Beispiel deutscher, französischer und schweizerischer Aids-präventionsplakate des Deutschen Hygiene-Museums. Magisterarbeit, Tübingen 2004
AIDS as a Global Media Event: An intercultural comparison of posters and their imagery
Rechercheprojekt initiiert von Deutschem Hygiene-Museum und im Programm „International Museum Fellowship“ der Kulturstiftung des Bundes gefördert (2012-2014)
Projektteam:
Vladimir Čajkovac, Kurator: vladimir.cajkovac@dhmd.de
Sylke Schäfer, Museologin: sylke.schaefer@dhmd.de
Erschließungsstand:
Ca. 1/3 der Plakate sind in einer Objektdatenbank mit Bild inventarisiert.
Recherchemöglichkeiten:
Onlinedatenbank mit Suchmöglichkeiten nach verschiedenen Kriterien: http://www.dhmd.de/emuseum/eMuseumPlus
Bibliographie: mehr als 700 Literatureinträge im Zotero Programm
geplant: Schlagwortsystematik nach Iconclass Systematik
Sammlungsbesuch nach Absprache
Beispiele für Sammlungsobjekte:
Plakat:
„Perform a death-defying act.“
Pihas Schmidt Westerdahl (PSW)
USA, Portland, 1987
Eine frühe Anti- AIDS Kampagnen aus den USA, entwickelt von der Marketing-Firma Pihas Schmidt Westerdahl für die Oregon Health Division, wurde von vielen Zeitungen in Portland, Oregon als geschmacklos abgelehnt. Das Problem lag im öffentlichen, direkten Ruf nach Kondomnutzung.
INTERESSE AN SAMMLUNGSERWEITERUNG
Der Bestand wird kontinuierlich erweitert und ergänzt.
Zugänglichkeit und Personendatenschutz
FÜR POTENTIELLE GEBER_INNEN/NACHLASSER_INNEN
Der Umgang mit den Informationen über die VorbesitzerInnen wird auf Wunsch in den Verträgen geregelt und in den Datensätzen vermerkt.
FÜR ARCHIVBENUTZER_INNEN
Grundsätzlich steht die Sammlung des DHMD allen BürgerInnen zu Forschungs-, Publikations- und Ausstellungszwecken zur Verfügung, unter Beachtung der konservatorischen Bedingungen. Im Einzelfall können diese einer Einsichtnahme/Ausleihe entgegenstehen. Außerdem haben die VorbesitzerInnen, nach Absprache mit der Leiterin der Sammlung, die Möglichkeit Benutzungseinschränkungen zu verfügen. Vor Einsichtnahme ist unbedingt eine Anmeldung erforderlich.
Kontakt
Deutsches Hygiene-Museum
Lingnerplatz 1
01069Dresden
Deutschland