Mit der subversiven Aneignung und Umfunktionierung von Hoch- und Populärkultur stellte das 1969 gegründete Künstlerkollektiv General Idea das Verhältnis von Kunst, Konsumkultur, sozialer Ungleichheit und Massenmedien zur Diskussion. Ab 1987 – bis zu ihrer Auflösung nach dem Aids-Tod der Mitbegründer Felix Partz und Jorge Zontal – widmete sich das Trio allein einem Thema: der Aidskrise und insbesondere der Rolle der Pharmaindustrie. Ihr berühmtestes Werk „AIDS“, eine Abwandlung des Schriftbilds „Love“ von Robert Indiana, wurde in vielfältigen Varianten, als Plakat, Aufkleber und sogar als Tapetenmotiv in Kampagnen gegen die Stigmatisierung von Menschen mit HIV/Aids eingesetzt. Der Martin-Gropius-Bau Berlin versammelt in einer von AA Bronson, dem letzten noch lebenden General Idea-Künstler, entwickelten Werkschau (22. September 2023 bis 14. Januar 2024) zentrale Installationen, Videos, Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen sowie Archivmaterial und gibt einen Überblick über die Entwicklung der künstlerischen Praxis von General Idea.