Das am Institut für Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin angesiedelte Forschungsvorhaben soll die Geschichte des Aids-Aktivismus in Deutschland nachzeichnen, und zwar mit speziellem Blick auf die Alltagsroutinen, den emotionalen Habitus, die Selbstregulierung und die sozialen Netzwerke der von der Aids-Krise unmittelbar betroffenen Menschen. Mittels narrativer biographischer Interviews mit Zeitzeug_innen der 1980er und 1990er Jahre sowie der Analyse von Selbstzeugnissen und anderen Dokumenten aus Bewegungs- und anderen Archiven sollen die Krisenerfahrungen und die Bewältigungsstrategien bzw. Praktiken im Umgang mit Aids, vom politischen Aktivismus über Selbsthilfe und kulturell-künstlerische Projekte bis hin zur Trauerkultur, rekonstruiert werden. Auf diese Weise sollen alltags- bzw. praxistheoretische sowie geschlechtertheoretische Einsichten in gesellschaftliche Prozesse der De- und Restabilisierung gewonnen werden. Das zunächst auf ein Jahr geförderte Projekt startete im Januar 2015. Weitere Informationen: DFG-GEPRIS