Andreas Meyer-Hanno war Opernregisseur, Hochschullehrer und Schwulen-Aktivist. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes starb 74-jährig am 7. September 2006 in seiner Wahlheimat Frankfurt/Main. Meyer-Hanno war recht früh offensiv mit seiner HIV-Infektion umgegangen.
Andreas Meyer-Hanno hatte die von ihm gegründete Hannchen-Mehrzweck-Stiftung beauftragt, seinen Gesamtnachlass zu verwalten und dem Schwulen Museum* in Berlin zu übergeben.
Ein Mitglied der Stiftung übernahm die Vorsortierung des Materials, dadurch die Aufarbeitung im Schwulen Museum* deutlich verkürzt werden konnte. Dennoch waren ab Januar 2014 zwei Mitarbeiter fünf Monate mit der Bearbeitung des Nachlasses beschäftigt.
Die Stiftung finanzierte die für die Aufarbeitung notwendigen Mappen, Kartons usw. ebenso wie den Transport ins Schwule Museum*.
Parallel zur Aufarbeitung wurde ein Schenkungsvertrag zwischen dem Schwulen Museum* und der Stiftung aufgesetzt. Dieser Vertrag beinhaltet auch Einschränkungen für die Nutzung:
- der Datenschutz muss respektiert werden
- die Persönlichkeitsrechte müssen respektiert werden
- jede/r Wissenschaftler/in, die/der am Nachlass arbeitet, muss sich namentlich in eine Liste eintragen
In einem ersten Arbeitsgang wurde der Nachlass zunächst chronologisch, (beginnend mit der Geburtsurkunde!) sortiert und danach die Unterlagen nach privaten und beruflichen Aspekten geordnet.
Während der Aufarbeitung des Nachlasses von Andreas Meyer-Hanno wurden – wie üblich – Folien und Heftklammerungen entfernt. Zusätzlich wurden, nach Absprache mit der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung, Umschläge und nicht relevante Notizzettel weggeworfen. Eine weitergehende Aussortierung fand nicht statt.
Die rund 300 angelieferten Akteneinheiten füllen heute 5,5 Meter in den Archivregalen des Schwulen Museums* in Berlin.
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