Der Historiker Sebastian Haus-Rybicki schildert in seiner zunächst als Dissertation vorgelegten Studie die Entwicklung der HIV-Prävention in der Bundesrepublik vom Beginn der Aidskrise bis ins Jahr 1995. Doch sein Buch leistet weit mehr: Indem er die Reaktionen der politisch Verantwortlichen wie auch der neu entstehenden Netzwerke und der Selbsthilfebewegung analysiert und in den Kontext der Politik-, Sozial- und Kulturgeschichte der Bundesrepublik einordnet, werden auch die tiefgehenden politischen und kulturellen Veränderungen deutlich. Besonders anschaulich verdeutlicht Haus-Rybicki dies an der Wechselwirkung zwischen Drogenpolitik und HIV-Prävention.
Transcript Verlag 2021, 414 S., 49 Euro