Dieser dokumentarische Spielfilm versucht, die Geschichte der Krankheit Aids und insbesondere die Versäumnisse der amerikanischen Gesundheitsbehörden in den ersten Jahren der Epidemie zu rekonstruieren. Statt die Katastrophe in den Griff zu bekommen, behindern Profitgier und Karriereinteressen die Erforschung der Seuche. So versucht der amerikanische Wissenschaftler Dr. Robert Gallo die Erkenntnisse seines französischen Kollegen Dr. Luc Montagnier für sich zu reklamieren. In der schwulen Metropole San Francisco wiederum streiten Saunabesitzer und Aids-Aktivisten darüber, ob die Badehäuser zur Verhinderung weiterer möglicher Infektionen geschlossen werden sollen. Dem Journalisten und Buchautoren Randy Shilts, dessen Bestseller „And the Band played on“ als Vorlage für den Film diente, ging es nicht nur um die Geschichte des HI-Virus, sondern auch um die Diskriminierung Homosexueller gerade im Zusammenhang mit Aids. Gastauftritte von Hollywoodstars wie Angelica Huston, Lily Tomlin und Richard Gere sollten dieses vom US-TV-Sender HBO produzierten Film für erhöhte Aufmerksamkeit sorgen. Fragwürdig ist die im Sudan 1976 spielende Eingangssequenz des Films. Der jungen Forscher Dr. Don Francis am Center for Desease Control in Atlanta (Matthew Modine) untersucht Einheimische, die von einer mysteriösen Krankheit hingerafft werden. Während seiner Forschung am HI-Virus erinnert er sich immer wieder an diese Erlebnisse, was dem Zuschauer suggerieren sollen, dass der Ursprung von Aids im afrikanischen Dschungel liege.
USA 1993. Regie Roger Spottiswoode. Darsteller: Matthew Modine, Alan Alda, Patrick Bauchau, Nathalie Baye, Christian Clemenson. 135 min. (DVD: Studiocanal)